Das Aufstellen eines Maibaumes fand bereits im antiken Rom statt, zu Ehren der Göttin Maja, der Namensgeberin dieses
Monats. Die Germanen hingegen, so die Quellen, feierten mit dem Maibaum die Hochzeit der Göttin Freia mit dem Himmelsgott Wotan und Legenden berichten von der Walpurgisnacht, in der sich die Hexen auf dem Blocksberg im Harz versammeln, um den Hexensabbat zu begehen.
In der realen Welt der Politik war und ist der 1. Mai vielfach ein internationaler Tag der Kundgebungen und wird als Tag der Arbeit in vielen Nationen gefeiert. Beim TV Mörsch hingegen feiert man mit dem althergebrachten Aufstellen des Maibaums symbolhaft die Ankunft des Frühlings, das wiedererwachende Grün in der Natur und die Farbtupfer der blühenden Bäume.
Von starken Schultern zum Eingang der Vereinsgaststätte getragen, sicher und in kurzer Zeit aufgestellt, steht er nun, der Maibaum. Bunte Bänder flattern weithin sichtbar und verlauten: „Der Maibaum steht und grüßt ins Land“. Statt der Wappen der Zünfte sind es die Logos der Abteilungen, die auf ihren Sport hinweisen und ein Spruch berichtet: „Mein TV, der die Tradition in Ehren hält, hat mich mit vereinten Kräften hier erstellt. Nun betrachte mich genau und denke stets daran, dass einer allein nichts erreichen kann“.
Mit launigen Worten begleitete Hans Ludwig Ziegler, der 1. Vorsitzende des TV Mörsch, das Aufstellen des Baumes, dankte den sieben Abteilungsleiterinnen und -leitern, die symbolträchtig die Last des Baumes getragen hatten und stimmte zum Mitsingen Emanuel Geibels Lied: „er Mai ist gekommen“ an. Wenn es auch ein wenig dünn von den Lippen kam, das Lied, so erfreute sich die TV-Gemeinde an dem schon traditionellen Brauch des Maibaums und wandte sich dann dem Spiel der Senioren-Fußballer zu. Was den Hexen in der Walpurgisnacht an Speis und Trank geboten wurde, wird wohl ein Geheimnis bleiben. Beim TV sorgten jedenfalls fleißige Helfer für die Versorgung der zahlreichen Gäste.