Chronik der Jedermänner
Wie lange gibt es die Jedermänner, wer sind und waren ihre führenden Köpfe und welche Aktivitäten wurden entwickelt? Im Jahre 1995 schrieb Klaus Heckert in einem Rückblick: „Bereits Mitte der sechziger Jahre zeichnete sich ein wachsendes Interesse für den Freizeitsport ab. Aktive TV-Sportler wie Otto Ball, Eduard und Herbert Jäger, Wilhelm Kassel, Gebhard Neu sowie Werner Merkler aus den Sparten Turnen, Handball und Fußball
trafen sich regelmäßig – zunächst im kleinen Kreis – zur körperlichen Betätigung, eben zur Freizeitgestaltung. In den Jahren 1970/71 wuchs diese Interessengemeinschaft stetig an, wobei der Grundstein des Charakters der Abteilung Jedermann entscheidend gelegt wurde.“
Sportlich begann es in einem Raum über dem Mörscher Hallenbad in der Albert-Schweitzer-Schule. Gespielt wurde Sitzfußball, Volleyball und Indiacca, bei dem ein Lederball mit Feder von Hand geschlagen wird. Der Platz war natürlich sehr beengt. So war man froh, dass ab 1974 die neu errichtete eigene Sporthalle benutzt werden konnte. Schnell stieg man um auf Gymnastik sowie Fußball, Handball, Volleyball und Hockey, die dann auch über viele Jahre hinweg eifrig ausgeübt wurden. An die anschließenden feuchten Nach(t)sitzungen in der TV-Gaststätte erinnern sich ältere Mitglieder noch oft und gerne.
Ab 1976 gab es ein Jahresabschlussturnier. Aus den Mitgliedern von Jedermann wurden vier Mannschaften ausgelost, die an vier Abenden im November und Dezember jeweils in einer der genannten Ballsportarten gegeneinander kämpften. Die Ergebnisse wurden stets ausgiebig gefeiert. Heute wird dieser Wettbewerb nur noch in Volleyball an zwei Abenden durchgeführt.
Bis 1996 blieb diese Freizeitgruppe ein Anhängsel an die Abteilung Turnen. Sie hatte somit keinen Abteilungsleiter, sondern nur einen Sprecher und dessen Stellvertreter. Hier finden sich so erlesene Namen wie Paul-Dieter Haug, Rochus Armbruster, Andreas Hetzel, Walter Oettinger, Gernot Schuppiser, Horst Nagel, Wolfgang Rittershofer, Peter Bruckner, Karl-Heinz Schmidt, Rudi Hertel, Günter Iben, Franz Burkart, Peter Heidl, Hans-Jürgen Strobel und Heinz Deck. Längere Amtszeiten hatten und haben Günter Iben (1978-83) und Peter Heidl (seit 1989).
Rochus Armbruster hatte bereits 1976 auf der Hauptversammlung des TV Mörsch beantragt, der Jedermann-Sportgruppe Sitz und Stimmberechtigung in der Verwaltung zu geben.
Das wurde abgelehnt, und dann geschah lange Jahre gar nichts. Erst 1996 wurde nach erneutem Antrag Sitz und Stimme im Verwaltungsrat zugebilligt. Jedermann wurde eine eigene Abteilung des TV Mörsch und hat einen Abteilungsleiter. In diesem Fall ist es der unermüdliche Peter Heidl.
Eng verbunden mit den Jedermännern ist das Hallen-Fußballturnier für Freizeitspieler. Es begann im Jahre 1975 mit 36 Mannschaften aus den Mörscher Vereinen. Das waren etwa die Hälfte der Rheinstettener Vereine. Die ersten Sieger waren die Spieler der Solidarität Jugend. Danach fand das Turnier jährlich statt, allerdings nahm im Laufe der Zeit die Zahl der Mannschaften ab. Die oft recht treuen Teilnehmer wurden immer älter und trauten sich den Sport nicht mehr zu. Nachdem schließlich auch Jedermann keine eigene Mannschaft mehr aufbieten konnte, wurde die Veranstaltung schweren Herzens beendet. Das 29. und letzte von der Abteilung ausgetragene Hallen-Fußballturnier fand vom 15. bis 19. Mai 2003 statt.
Es gäbe noch vieles andere zu berichten von den Jedermännern, z. B. von den jährlichen Herbstfeiern in der TV-Gaststätte zusammen mit Ehefrauen und Partnern bei Musik, Tanz und gutem Essen, von den Ausflügen, von Radfahrten, vom Boulespiel und vom Singen, das am 7. Juni 1977 sogar zu einem Beitrag in der SWR-3-Musikbox erkoren wurde. Zu nennen sind auch die vielen Beteiligungen an anderen Veranstaltungen, wie dem Max-Zähringer-Turnier oder dem Ofenröhrle-Fest usw.
Zusammengestellt von Dr. Bernd Hoffmann