Tennis

Chronik der Tennisabteilung

Die Inhalte des Sports sind einem stetigen Wandel unterlegen. Waren es im alten Griechenland noch die klassischen Laufwettbewerbe, Diskus-und Speerwurf, der Weitsprung und das Ringen, so werden heute über 100 Arten der Körperertüchtigung ausgeübt und jedes Jahr kommen neue hinzu. Ob im Breiten oder Leistungssport gilt: Die Akteure sollen zu fairem Verhalten angespornt, Menschen verschiedener Herkunft und Kulturbereiche zusammengeführt werden um somit auch das Verständnis füreinander zu wecken.

Das Wort „Sport“ entwickelte sich aus dem mittellateinischen Wort „disportare“ (sich zerstreuen, vergnügen) über das altfranzösische „desport“ (Erholung, Zerstreuung) zum englischen Wort „sport”. Mag sein, das im Breitensport, der in unserer bewegungsarmen technisierten Welt zur Gesunderhaltung des Körpers beitragen soll, noch diese Begriffe enthalten sind, im leistungssportmodernster Prägung werden andere Ziele gesetzt: die Bestleistung steht im Vordergrund.

Anders beim TV Mörsch: Dort treibt man Sport aus Freude am eigenen  Können, in unterschiedlichen Leistungsstufen, von Jung bis Alt, im Kreise von Gleichgesinnten. Der Mörscher TV hat sich stets den veränderten Bedürfnissen und Wünschen seiner Mitglieder angepasst.

Begann es vor 100 Jahren mit dem Turnen, so werden heute in neun Abteilungen unterschiedliche Sportarten ausgeübt. Der TV hat sich in den über hundert Jahren seines Bestehens erfolgreich vom Turnverein zu einem Vielspartenverein gewandelt, getreu dem Motto „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit!“ So blieb es nicht aus, dass auch Tennis in das Sportangebot aufgenommen wurde.

Die Abteilung Tennis Am 13. Februar 1970 wurde von 90 Mitgliedern die Tennisabteilung ins Leben gerufen. Fritz Schilling war der Initiator. Jedes Mitglied musste dabei eine Bürgschaft von DM 1.000,– hinterlegen. Im Oktober 1970 erfolgte der symbolische Spatenstich für die ersten vier Tennisplätze. Es herrschte zu damaliger Zeit eine Aufbruchsstimmung, die jeden beflügelte. So griffen auch die Tennisfans kräftig zu und in Eigenleistung unter der Anleitung von Horst Schlageter wurden die Plätze soweit vorbereitet, dass nur noch die Abschlussarbeiten von den Spezialfirmen durchgeführt werden mussten. Ohne die Vereinskasse zu beanspruchen entstand der erste Platz, allein durch den körperlichen und finanziellen Einsatz der Mitglieder. Dieter Neumann führte die Regie, Günter Dorn sowie Klaus Kohlmann zogen im Hintergrund die Fäden und Hans Müller organisierte alles vom Bagger bis zum Sand. Die Platzeinweihung fand am 25. April 1971 unter Teilnahme des damaligen Bürgermeisters Winter statt. Uli Kowalski, Ingo Möller und dann Hans Müller waren die ersten Sportwarte. Sie ergriffen die Initiative und organisierten den Spielbetrieb. Im Folgejahr 1972 wurde erstmalig an den Verbandsspielen teilgenommen. Im gleichen Jahr, der Mitgliederzuwachs hielt an, wurden die Plätze 5, 6 und 7 für den Spielbetrieb frei gegeben. Am 1.9.1974 war die Einweihung des „Centre Court“ dem heutigen Platz 1. 80 auf der Warteliste stehende Interessenten wurden aufgenommen.

In den 80er Jahren überschritt die Mitgliederzahl die 400er Grenze. Tennis wurde zum Volkssport und die Auffassung Tennis sei ein „exklusiver Sport“ widerlegt – zumindest was den TV Mörsch anbelangt.

Der Bau einer Tennishütte, Ende der 70er Jahre, entstand wiederum zum größten Teil durch die „Opferbereitschaft“ einiger Mitglieder. Ein eigener Umkleide- und Duschtrakt wurde am 8.2.1985 fertig gestellt. Im Jahr 1995, die Abteilung hatte inzwischen 550 Mitglieder, wurden die Plätze 9 und 10 freigegeben.

Die Tennisanlage des TV ist zu einem anerkannten Schmuckstück in der Region geworden, gut gepflegt von Platzwarten und durch einen dreistündigen Arbeitseinsatz pro Jahr, den sich die Mitglieder selbst auferlegt haben, wird dieses erhalten. Im Jahr 1974 erstellte der TV Mörsch eine Mehrzweckhalle, die auch für zwei Tennisplätze ausgelegt war. Über 20 Jahre diente sie als heiß begehrte winterliche Trainingsstätte, so dass die Trainingsstunden durch Losglück entschieden werden mussten.

Im Jahr 1995 wurde in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung des TV Mörsch der Bau einer Tennishalle beschlossen. Es entstand eine dreifeldrige Tennishalle nach modernsten Erkenntnissen, die pünktlich zu Beginn der Hallensaison 1996 freigegeben wurde. Stolz steht sie da, in blauen Farbtönen gehalten. Weit geht der Blick aus dem Geschäftszimmer bis hin zu den Bäumen, die den nahen Rhein erkennen lassen. Ein Kartenleser ermöglicht den Zutritt zu einem schmucken Foyer mit kleinen Sitzgruppen, zu den Dusch- und Umkleideräumen und zu den drei Tennisplätzen. Gewaltig spannen sich die Dachträger über die mit rotem, gelenkschonendem Teppichboden ausgelegten Courts. Die Firsthöhe von 14 m entspricht internationalen Maßen. Eine breite Stahltreppe führt in die Geschäftszimmer des Vereins, zu einem Besprechungsraum, zu einer Wohnung, und zu einem kleinen Übungsraum. Eine Halle, auf die jeder Verein stolz sein kann! Dennoch hat ihr Bau den TV in eine Krise gebracht, hat eine Kündigungswelle von Mitgliedern ausgelöst und den Verein bis ins Innere erschüttert. Was war geschehen? Die Kosten für das gesamte Bauvorhaben, das auch Umbauten und Sanierungen des TV Sportparkes mit einbezog, überschritten den Finanzierungsrahmen. Viele Gespräche mit Banken und entsprechende Sparmaßnahmen brachten eine Konsolidierung. Heute hat die Tennishalle längst ihre Feuertaufe bestanden, fanden Meisterschaften und Kunstausstellungen in ihr statt und die Buchungszahlen weisen auf eine gute Akzeptanz hin. Obwohl die Halle vom Verein gebaut wurde, haben die Sparmaßnahmen auch Einfluss auf die Tennisabteilung.

Viele Begegnungen hat die Tennisanlage gesehen. Verbandsspiele und Freundschaftsturniere wurden auf ihr ausgetragen wie auch das Vatertags- und das Pfingstturnier immer noch Interesse findet. Die Klubturniere sorgen für einen regen Sportbetrieb. Die einstigen russischen Weltstars Medvedev und Kafelnikov haben auf ihr trainiert, wohnten sie doch in Rheinstetten.

 

Heuer, 2024, setzt sich die Verwaltung der Tennisabteilung folgendermaßen zusammen:

 

Abteilungsleiter: Ari Gungl,
Stllv. Abteilungsleiter: Oli Adams,
Technische Leiter: Tom Stimpel,
Sportlicher Leiter: Timo Schwarz,
Jugendleitung: Peter Cimrman,
Finanzen: Martina Schindele,
Schriftführerin: Sandra Höpfinger,
Revisor: Oli Schneider,
Internetverantwortlicher: Kevin Heck,
Presse: Kevin Heck,
Vergnügung: Claudia Schif, Heidi Stimpel.

 

Das Interesse am „weißen Sport“ hat allgemein nachgelassen. Die Vereine leben von den Älteren, der Nachwuchs kommt nicht mehr in den Maßen wie zu vor. Dies ist auch beim TV im Spiegel der Mannschaften unschwer erkennbar. Es wird also auch für die Mörscher Tennisspieler ein Ziel für die kommenden Jahre sein, die Jugendarbeit noch stärker zu fördern.

Auf das „Wie“ stehen folgende Antworten an: Zunächst wird es nicht leicht sein, denn zwei Parameter überlagern sich: Der rückläufigen Trend beim Tennissport und das schwindende Interesse am Vereinssport bei der Jugend. Die bereits durchgeführten Maßnahmen wie Schnupperangebote, Jugendtage und Jugendtraining haben nicht die erwartete Resonanz gefunden Die heutige Jugend will nicht mehr Vereinssport treiben wie früher, sie will sich in der Freizeit mit anderen treffen können, sie will das gemeinsame Erlebnis und vielleicht auch das selbständige Gestalten ihrer Erlebniswelt. Dies aber kann ein Ansatz sein, wieder Jugendliche zu gewinnen. Das Fördertraining für talentierte Nachwuchsspieler soll stärker ausgebaut werden, es gilt die Begeisterung wieder zu erwecken – für den Sport und den Verein.

 

Wie will sich die Tennisabteilung im Kreis der vier tennistreibenden Vereine und Abteilungen Rheinstettens positionieren?Einmal durch die Großzügigkeit der Anlage. 10 Sandplätze und 3 Hallenplätzen stehen seinen Mitgliedern zur Verfügung. Durch ein gesundes Neben- und Miteinander von Freizeitspielern und aktiven Spielern, in allen Leistungs- u. Altersklassen. Herausgehoben werden kann die Geselligkeit, die an der Tennishütte gepflegt und durch viele abteilungseigene Turniere und Veranstaltungen unterstützt wird. Man bezeichnet sich als „offenen Verein”, aufgeschlossen für jeden, der zu ihm kommt und mit Hilfe einer Spielbörse gleich Kontakt findet. Einer guten Internet- Darstellung, in der Was, Wer, Wie und Wo beschrieben wird. * Durch moderate Mitgliedsbeiträge * Durch die Möglichkeit in einem Vielsparten-Verein auch andere Sportarten betreiben zu können. Es sollte klappen mit der Differenzierung zu anderen „Tennisanbietern“

– die Voraussetzungen zumindest sind gegeben.